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Affenpocken – Tatsächlich eine Gefahr?

Affenpocken werden von Orthopoxviurs simiae (Monkeypoxvirus), einem behüllten Doppelstrang-DNA-Virus verursacht. Er ist eng mit den seit 1978 ausgerotteten echten Pocken (Orthopoxvirus variola bzw. dem für die Pockenimpfung verwendeten Orthopoxvirus vaccinia) und den Kuhpocken (Orthopoxvirus bovis) verwandt. Zwischen den einzelnen Vertretern der Gattung Orthopoxvirus besteht Kreuzprotektion, d. a. eine Pockenimpfung oder eine Infektion mit Kuhpocken (Melkerknoten) schützt auch vor einer Infektion mit Affenpocken oder früher mit den echten Pocken.

Der Erreger wurde erstmals 1958 in einem Dänischen Labor bei Langschwanzmakaken (Macaca fascicularis) aus Südostasien beschrieben. Die Infektionskette dieses ersten Falles ist unklar, da das Virus in Südostasien bisher nicht in Wildtieren nachgewiesen wurde und in diesem Gebiet auch nie autochthone Infektionen beim Menschen dokumentiert wurden.

Natürliches Verbreitungsgebiet von Orthopoxvirus simiae ist Afrika. Das Vorkommen des zentralafrikanischen Genotyp erstreckt sich über den Südsudan, die zentralafrikanische Republik, die demographische Republik Kongo, die Republik Concor und Gabun bis Kamerun, der westafrikanische Genotyp erstreckt sich von Cameron und Nigeria bis nach Sierra Leone wobei besonders die kistennahen Landesteile betroffen sind. Affen sind genau wie der Mensch nur fallweise vom Virus betroffen, das Hauptreservoir sind ein breites Spektrum afrikanischer Nagetiere, darunter die Gambia-Riesenhamsterratte (Cricetomys gambianus), Pinselschwanzbilche (Graphiurus spp.), Sonnenhörnchen (Heliosciurus spp.) oder afrikanische Streifenhörnchen (Funisciurus spp.).

Infektionen des Menschen entstehen bei engem Kontakt mit infizierten Tieren sowie beim Verzehr befallener Wildtiere. Der Erreger ist von Mensch zu Mensch durch Aerosole und Kontakt mit Hautläsionen übertragbar, wobei Infektionsketten über mehr als 5 Fälle beobachtet werden konnten. Eine Übertragung über kontaminierte Gegenstände und Textilien ist möglich. Der Kontagionsindex variiert von unter 10-50 % in betroffenen Haushalten, wobei die Übertragbarkeit in den letzten 10 Jahren zugenommen hat. Dies dürfte zwar durch das immer weiter zurückliegende Ende der Pockenimpfung beeinflusst sein, könnte aber auch auf eine anlaufende Adaptation an den Menschen hindeuten. Nach einer Inkubationszeit von 4-21 Tagen (meist 7-14 Tagen) beginnt die Erkrankung mit Fieber, Kopfschmerzen, Grippegefühl und vergrößerten Lymphknoten im Bereich der Eintrittspforte, meist im Hals/Nackenbereich. Wenige Tage nach dem Fieberbeginn entwickelt sich ein Hautausschlag, zuerst als Bläschen dann als Pappel zuletzt als Pustel mit einer sich lösenden Kruste. Alle Hauteffloreszenzen durchlaufen das gleiche Stadium, ein buntes Bild wie bei den Windpocken entsteht nicht. Hände und Fußsohlen, Genital und Damm sowie die Schleimhäute können vom Ausschlag betroffen sein. Die Patienten sind ab Symptombeginn bis zum Abheilen des Ausschlages infektiös, das höchste Übertragungsrisiko besteht wenn der Hautausschlag beginnt.

Diagnosesicherung: Eine Untersuchung auf Affenpocken ist nur bei symptomatischen Personen sinnvoll, wenn sich die betroffene Person in den letzten drei Wochen im Verbreitungsgebiet aufgehalten hat bzw. Kontakt mit infizierten Tieren oder Menschen bestanden hat. Eine Infektion ist auch möglich wenn in dieser Zeit enger Kontakt zu anderen Personen bestanden hat, die die oben angeführten Kriterien erfüllen.

Tritt bei solchen Personen eine Erkrankung auf (Fieber, grippale Symptomatik, vergrößerten Lymphknoten und verdächtige Hautläsionen) sollte die Diagnose mittels PCR gesichert oder ausgeschlossen werden, wobei ein negativer Befund ggf. weiderholt werden muss. Der Nachweis erfolgt aus Rachenabstrich sowie aus Flüssigkeit von offenen Bläschen. Windpocken, Syphilis, Gürtelrose und Herpesinfektionen können ein ähnliches klinisches Bild bieten und sollten bei entsprechendem Verdacht abgeklärt werden. Zu beachten ist weiters, dass Hautläsionen lokal begrenzt sein können und nicht den gesamten Körper umfassen müssen.

Wann ist ein Test sinnvoll?

Exposition (mindestens eines der folgenden Kriterien):

in den letzten 21 Tage vor Symptombeginn:

  • Aufenthalt im Endemiegebiet (Karte)
  • direkter oder indirekter Kontakt mit einer nachgewiesenen infizierten Person
  • direkter oder indirekter Kontakt mit einem nachgewiesenen, infiziertem Tier
  • enger Kontakt mit Personen oder Tieren (Affen, Nagetiere), die im vergangenen Monat im Endemiegebiet waren oder exponiert waren

Symptome (mindestes eines der folgenden Kriterien):

  • Fieber > 38°
  • Grippale Symptomatik
  • Lymphknotenschwellungen
  • Hautausschlag (s. Foto)
PCR auf Affenpocken: € 60,-

 

 

 
Eine Karte der weltweiten Ausbreitung des Affenpockenvirus. (Rosa) Endemischer westafrikanischer Klade (blau) Endemischer Kongobecken-Klade (lila) Beide Kladen verzeichneten im Jahr 2022 einen Ausbruch der westafrikanischer Klade (rot)./Wikipedia
Die Entwicklung von Affenpockenläsionen./Wikipedia
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